INSOLVENZURSACHENGegenständliches Insolvenzverfahren wurde auf Eigenantrag der Schuldnerin als Sanierungs-verfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
Die 2020 gegründete Schuldnerin mit Sitz in Regau, Oberösterreich produziert auf einer Fläche von rund 7.000 m
2 Fahrräder für nationale und internationale Fahrradhersteller. Seit 2021 zählt auch die Beschaffung, Lackierung, Montage sowie Lieferung aller Arten von (E)-Bikes, E-Scootern und New Mobility Vehicles sowohl in Klein- als auch Großserien zum Geschäftsfeld der Schuldnerin.
2023 betrug der Output etwa 25.000 Stück, potenziell könnten am Unternehmensstandort bis zu 140.000 Stück produziert werden.
Laut Eröffnungsantrag gibt es mehrere Ursachen für die nunmehr eingetretene Insolvenz.
- Einbruch der Kundenaufträge aufgrund der aktuellen Markt- und Absatzsituation im unternehmensgegenständlichen Sektor, die sich nach starkem Wachstum in den Jahren 2020 bis 2022 plötzlichen umgekehrt habe, wodurch es zu einem starken Rückgang des Marktvolumens mit Ende 2023 gekommen sei. Dadurch hätten kaum neue Kunden gewonnen werden können bzw. sei es zu bedeutend weniger Aufträgen von bereits bestehenden Partnern gekommen.
- Aufgrund von Lieferverzögerungen von für die Fertigung benötigten Teilen habe es weitere zeitliche Verschiebungen und Verspätungen gegeben, wodurch einige bestehende Aufträge nicht zeitgemäß abgeschlossen bzw. mit einem Großauftrag noch nicht einmal begonnen werden konnte.
Diese Entwicklungen habe zu einer starken Reduktion der Auslastung von rund 1.500 Fahrrädern pro Monat im 1. Quartal 2023 zu aktuell unter 300 Fahrrädern monatlich geführt. Trotz der Erreichung deutlich höherer Preise sei man nicht mehr in der Lage gewesen, den Mengenverlust umsatzseitig zu kompensieren und sei sohin Zahlungsunfähigkeit eingetreten.
Zuletzt waren 15 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer bei der Schuldnerin beschäftigt.
VERMÖGEN PASSIVA // | rund EUR 2 Mio. |
Den Verbindlichkeiten von rund EUR 2 Mio. stehen Vermögenswerte in Form des vorhandenen Anlage- und Umlaufvermögens in Höhe von rund EUR 175.00,00 gegenüber. Den größten Wert stellen dabei die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie die vorhandenen Produktionsmittel dar. Liegenschaftsvermögen ist nicht vorhanden, die Betriebsstätte ist angemietet.
PROGNOSE Das Unternehmen soll fortgeführt werden, so wurden bereits diverse Kosteneinsparungen und Restrukturierungsmaßnahmen gesetzt. Insbesondere im Bereich der Personalkosten wurden drastische Reduktionen vorgenommen, so wurde der Personalstand von 49 Mitarbeitern auf aktuell 15 Dienstnehmer verringert.
Laut Aussagen im Eröffnungsantrag sei zu merken, dass sich der Markt für Fahrräder langsam wieder erhole und die Anfragen für Neuaufträge, die Abrufe bestehender Kunden und insgesamt die Neuaufträge wieder steigen würden, sodass die Finanzierung des Fortbetriebs aus der laufenden operativen Tätigkeit möglich sei.
Darüber hinaus sollen bereits vielversprechende Gespräche mit potenziellen externen Investoren geführt worden seien. Die weiteren Gespräche dazu sollen unmittelbar nach Insolvenzeröffnung fortgeführt werden.
Diese Angaben und der Finanzplan der Schuldnerin werden im Laufe des Verfahrens vom Masseverwalter Dr. Schiller einer genauen Überprüfung zu unterziehen sein.
SANIERUNGSPLANVORSCHLAG GESAMTQUOTE // | 20,00 %, zahlbar binnen 24 Monaten |
Die Schuldnerin gedenkt, den Sanierungsplan aus den monatlichen Überschüssen sowie aus Mitteln von dritter Seite zu finanzieren. Je nach Fortführungserfolg soll der angebotene Sanierungsplan, der aktuell dem gesetzlichen Mindesterfordernis entspricht, angepasst bzw. verbessert werden.