Bei genanntem Unternehmen handelt es sich um eine mit Gesellschaftsvertrag vom 25.06.2009 gegründete Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Das nach den Aufzeichnungen im Firmenbuch zur Gänze geleistete Stammkapital wird zu 2/3 von Ing. Harald Brida und zu 1/3 von Stefan Ortner gehalten. Beide vertreten die Gesellschaft selbständig, Prokura wurde Michaela Brida erteilt.
Das Unternehmen, in welchem aktuell 7 Dienstnehmer beschäftigt sind, ist im Bereich Automatisierungs- und Anlagenbau tätig. Der Schwerpunkt liegt bei Retrofits und Systemintegration für Produktionsoptimierungen.
Nach den vorgelegten Unterlagen waren die Umsätze zuletzt leicht rückläufig, jedoch drehte das Ergebnis massiv ins Negative. Dies wird auf folgende Ursachen zurückgeführt:
Einerseits habe sich aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage das Zahlungsverhalten der Kunden verschlechtert, andererseits ist es gegenüber einem amerikanischen Großkunden zu einem erheblichen Forderungsausfall von rund EUR 330.000,00 gekommen.
Weiters ist seitens eines weiteren Großkunden Anfang des Jahres 2025 ein bestehender Service- und Supportvertrag aufgelöst worden, wobei aus diesem Vertrag nahezu die Hälfte des Jahresumsatzes erwirtschaftet wurde.
Im Jahr 2022 wurde eine Betriebshalle errichtet, wobei hier (laut Insolvenzantrag erstmalig) Kreditmittel herangezogen wurden. Die erheblichen Zinssteigerungen seither führten dazu, dass die ursprünglich erstellten Kalkulationen nicht mehr aufrecht erhalten werden konnten.
Schließlich verweist man allgemein auf die schwierige Marktlage und die gestiegenen Kosten bzw. den Mangel an qualifiziertem Personal.
Die Verbindlichkeiten betragen EUR 2.465.000,00, wovon EUR 1.670.000,00 auf Bankverbindlichkeiten entfallen, EUR 150.000,00 auf Dienstnehmeransprüche, EUR 85.000,00 auf Steuer- und Abgabenverbindlichkeiten, EUR 560.000,00 entfallen auf Lieferanten bzw. Sonstige.
Die Aktiva bewertet man zu Liquidationswerten mit EUR 1.295.000,00. Wesentlicher Aktivposten ist die Betriebsliegenschaft samt dem darauf errichteten Betriebsgebäude, welches sich im Eigentum des Unternehmens befindet, welche allerdings pfandrechtlich überbelastet sein dürfte. Die offenen Forderungen wurden wertberichtigt, zumal die oben erwähnte Forderung gegen den amerikanischen Großkunden als nicht einbringlich erachtet wird. Zudem besteht ein Generalzessionsvertrag mit der Hausbank, sodass hieraus kein Überhang für die allgemeine Insolvenzmasse erwartet wird. Die Büroausstattung bzw. die vorhandenen Maschinen/Werkzeuge bewertetet man mit rund EUR 32.000,00, offene erst abzurechnende Forderungen bewertet man mit rund EUR 75.000,00. Weiters besteht ein Warenvorrat im Wert von rund EUR 32.000,00.
Insgesamt bringt man die freien Aktiva mit rund EUR 275.000,00 in Ansatz.
Aktuell bestehen noch aufrechte Auftragsverhältnisse, welche jedoch in Kürze beendet bzw. fertiggestellt werden. Eine Sanierung ist nicht beabsichtigt, sodass kurzfristig zu klären sein wird, ob noch ein kurzfristiger Unternehmensfortbetrieb möglich ist, letztlich wird das Unternehmen aber geordnet zu schließen und liquidieren sein.