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Heidenbauer-Unternehmensgruppe

Insolvenzsache

Die Heidenbauer-Unternehmensgruppe meldet für vier Unternehmen Insolvenz an!

Die Unternehmen sollen grundsätzlich fortgeführt und saniert werden.

Insgesamt sind von den Insolvenzen 129 Dienstnehmer betroffen.

Alle vier Unternehmen weisen deutliche Überschuldungen in Millionenhöhe auf.

Zahlreiche Gläubiger sind betroffen.

Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gibt bekannt:

Heute haben vier Unternehmen der Heidenbauer-Unternehmensgruppe, nämlich die

  • Heidenbauer Edelstahl GmbH („HE“),
  • Heidenbauer Dach Wand GmbH („HDW“),
  • Heidenbauer Aluminium GmbH („HA“) und
  • Heidenbauer Stahl und Tragwerk GmbH („HST“)

beim LG Leoben Insolvenzanträge eingebracht. Während die HDW ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung und die HE ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt haben, handelt es sich bei der HA und der HST um Konkursanträge. Mit der zeitnahen Eröffnung der einzelnen Verfahren ist zu rechnen.

Unternehmensdaten

Alle Unternehmen sind Teil der der Heidenbauer-Unternehmensgruppe, Alleingesellschafterin sämtlicher Unternehmen ist die Heidenbauer Management GmbH.

Die Geschäftsführung obliegt bei der HE Michael Grünwald, bei der HDW Klemens Pilat, bei der HA Ing. Thomas Blacher sowie bei der HST Andreas Palm. Weiters ist bei allen vier Gesellschaften Batoor Khan als Geschäftsführer eingetragen.

Der Sitz sämtlicher Unternehmen befindet sich in 8600 Bruck/Mur, Brandstetterstaße 30, wobei der Unternehmensstandort gemietet ist, das Bestandsobjekt steht im Eigentum der Unternehmensgruppe. Die HE unterhält darüber hinaus einen Fertigungsstandort in 2351 Wiener Neudorf, Brown-Boveri-Straße 2.

Die Heidenbauer-Unternehmensgruppe ist seit 1946 tätig und handelt es sich um etablierte Unternehmen im Bereich Metallbau.

Die einzelnen Unternehmen sind in folgenden Bereichen tätig:

  • HE: Konstruktion hochwertiger Edelstahlpools im Privat- und Hotelbereich, Fertigung von medizinischen Möbeln und edlem Interieur.
  • HDW: Systemlösungen für Dächer im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich (Spengler und Schwarzdeckerarbeiten, Errichtung von Foliendächern)
  • HA: Fassaden-Systembau, Metall-Glas-Fassaden sowie Glassonderkonstruktionen.
  • HST: Konstruktiver Stahlbau im industriellen Bereich, Errichtung von Tragwerken.

In den einzelnen Unternehmen sind insgesamt 129 Dienstnehmer beschäftigt und teilen sich diese auf wie folgt:

  • HE: 33 DN
  • HDW: 16 DN
  • HA: 54 DN
  • HST: 26 DN

Die Anzahl der betroffenen Gläubiger stellt sich wie folgt dar:

  • HE: 203 Gläubiger
  • HDW: 76 Gläubiger
  • HA: 182 Gläubiger
  • HST: 138 Gläubiger

 Insolvenzursachen / Vermögenslage

Zu den Insolvenzursachen führt man aus, dass die COVID-19 Pandemie zu einer Reduktion der Wirtschaftsleistung sowie einer massiven Verteuerung im Bereich der Materialbeschaffung geführt hat. Auch die allgemeine wirtschaftliche Lage insbesondere auf dem Immobiliensektor sowie der Russland-Ukraine-Krieg zeitigen entsprechende Auswirkungen

Im Nachhang der Pandemie mussten erhebliche Förderungen, welche man in Anspruch genommen hat, rückgeführt werden.

Letztlich kam es infolge der Insolvenzen von Großkunden zu Zahlungsausfällen in Millionenhöhe.

Die Vermögens- bzw. Verbindlichkeitensituation der einzelnen Unternehmen stellt sich wie folgt dar, wobei die Angaben jeweils zu Liquidationswerten erfolgen:

  • Heidenbauer Edelstahl GmbH:

Die Verbindlichkeiten werden mit rund EUR 13.642.000,00 angegeben, hierin enthalten sind rund EUR 2.605.000,00 ic-Verbindlichkeiten.

Die Aktiva beziffert man mit rund EUR 1.127.000,00, wobei der wesentliche Faktor die offenen Forderungen des Unternehmens sind, welche jedoch abgetreten sein dürften, ebenso dürfte die Betriebs- und Geschäftsausstattung durch Sonderrechte belastet sein, sodass sich ein freies Aktivvermögen von lediglich rund EUR 267.000,00.

  • Heidenbauer Dach Wand GmbH:

Hier werden die Passiva mit rund EUR 3.646.000,00 angegeben, wiederum beinhaltend rund EUR 1.210.000,00 an ic-Verbindlichkeiten.

Die Aktiva bringt man mit rund EUR 279.000,00 in Ansatz, wobei hier wiederum die offenen Forderungen abgetreten sein dürften, sodass die freien Aktiva lediglich rund EUR 21.000,00 betragen.

  • Heidenbauer Aluminium GmbH:

Die Passiva betragen rund EUR 33.431.000,00, davon entfallen rund EUR 573.000,00 auf ic-Verbindlichkeiten.

Die Aktiva führt man mit rund EUR 1.520.000,00 an, wobei auch hier die offenen Forderungen abgetreten sein dürften, sodass die freien Aktiva mit rund EUR 400.000,00 angegeben werden.

  • Heidenbauer Stahl und Tragwerk GmbH:

Dieses Unternehmen nennt Passiva in der Höhe von rund EUR 12.326.000,00, davon ic-Verbindlichkeiten in Höhe von rund EUR 2.710.000,00.

Die Aktiva betragen rund EUR 787.000,00, unter Berücksichtigung der Sonderrechte (offene Forderungen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) errechnen sich freie Aktiva von rund EUR 154.000,00.

Bei sämtlichen Unternehmen sind auch Eventualverbindlichkeiten infolge der Insolvenzeröffnung eingepreist.

Bei allen vier Unternehmen ist eine hohe Obligierung bei den finanzierenden Banken gegeben und sind aus dem jeweiligen Status hohe Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten, den öffentlichen Körperschaften sowie hohe erhaltene Kundenanzahlungen ausgewiesen.

Weitere Vorgangsweise

Hinsichtlich der HA und der HST wurden lediglich Konkursanträge gestellt, wobei man auch hier auf eine ausreichende Auftragslage verweist, sodass kurzfristig die Möglichkeiten der Fortführung bzw. einer Sanierung abzuklären sein werden und behält man sich bei beiden Unternehmen die Stellung von Sanierungsplananträgen vor.

Im Rahmen der Fortführung sollen nicht mehr betriebsnotwendige Verträge gekündigt und notwendige Restrukturierungsmaßnahmen sowohl im personellen als auch im organisatorischen Bereich umgesetzt werden. Erarbeitete Finanzplanungen weisen für die kommenden Monate eine ausreichende Liquidität aus.

Bei der HE liegt ein Sanierungsplanvorschlag vor, welcher eine 20%ige Quote binnen 2 Jahren vorsieht. Bei der HDW wird den Gläubigern ein Sanierungsplanvorschlag unterbreitet, welcher eine 30%ige Quote binnen 2 Jahren vorsieht.

Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.

Rückfragenhinweis

AKV EUROPA
Alpenländischer Kreditorenverband

Geschäftsstelle Graz
Mag. Markus Graf
Tel: 05 04 100 – 8000