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Hermes Schleifmittel Ges.m.b.H.

Insolvenzsache

Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gibt bekannt, dass über das Vermögen der Hermes Schleifmittel Ges.m.b.H. in 9462 Bad St. Leonhard im Lavanttal, Klagenfurter Straße 360, ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet wurde. Es handelt sich hier um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.

Die Verbindlichkeiten betragen rund EUR  40 Mio.

Von der Insolvenz sind etwa 240 Gläubiger und 188 Dienstnehmer betroffen.

Laut Antrag wird die Fortführung des Betriebes sowie der Abschluss eines Sanierungsplanes mit einer 20 %-igen Quote beabsichtigt und wurde dies bereits im Antrag mit eingebracht.

Die GmbH wurde im Jahr 1972 gegründet und befasst sich seither mit der Herstellung von Schleifmittel für Metallbearbeitung, Präzisionsschleifen, Karosserie und Lackbearbeitung sowie Holzbearbeitung. Die Tochtergesellschaft in Österreich/ Bad St. Leonhard hat die „Grundware“ für alle internationalen Tochtergesellschaften der in Hamburg ansässigen Muttergesellschaft produziert.

Als handelsrechtlicher Geschäftsführer fungiert Ing. Christopher Opetnik seit 16.06.2025. Bis 16.06.2025 war Kaspar Georg Wilhelm Haller als maßgeblicher alleinvertretungsbefugter Geschäftsführer tätig. 100%-Gesellschafterin ist Hermes Schleifmittel GmbH/ Deutschland, über deren Vermögen am 2. Juli 2025 beim Amtsgericht Hamburg in Deutschland ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

Von der Insolvenz sind derzeit 188 Dienstnehmer betroffen.  20 Leiharbeiter waren zusätzlich bis 31.07.2025 beschäftigt, die mittlerweile von der Leasingfirma abgezogen wurden. Die Schuldnerin hofft die Wiederaufnahme der Leiharbeitsverträge, die aufgrund der gegebenen Auslastung erforderlich sind.

Insolvenzursachen

Die Ursachen der Insolvenz liegen laut Insolvenzantrag in der Insolvenz der Muttergesellschaft in Deutschland. 70% des Verkaufs der Schuldnerin läuft über die Muttergesellschaft und die internationalen Tochtergesellschaften. Die Insolvenz der Mutter hat gravierende Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und  Liquidität der Schuldnerin, es kam zu Forderungsausfällen in der Höhe von rund EUR 13,5 Mio. Diese Einbußen können durch den üblichen Geschäftsbetrieb nicht ausgeglichen werden.

Vermögenslage

Passiva // EUR 40 Mio.

Von der Insolvenz sind etwa 240 Gläubiger betroffen. Davon entfallen Verbindlichkeiten von EUR 26,09 Mio auf die Hausbank, EUR 2,678 Mio auf Dienstnehmerforderungen und EUR 3,4 Mio. auf Lieferantenverbindlichkeiten.

Die Aktiva belaufen sich auf rund EUR 31,5 Mio, sodass sich die Überschuldung mit EUR 8,5 Mio. beziffert.

Laut Antrag wird die Fortführung des Betriebes sowie der Abschluss eines Sanierungsplanes mit einer 20 %-igen Quote beabsichtigt.

Die Schuldnerin plant jedenfalls den Fortbetrieb des Unternehmens in der Insolvenz, der auch wirtschaftlich möglich ist, weil gut kalkulierte Aufträge in den kommenden Wochen/ Monaten zu erfüllen sind und auch kurzfristig abgerechnet werden können. Die Schuldnerin hat bereits Maßnahmen in Absprache mit dem deutschen vorläufigen Insolvenzverwalter getroffen, um die liquide Situation zu verbessern – wie Umstellung auf kurze Zahlungsziele und Vorauskasse. Lieferungen sollen des Weiteren direkt von der Schuldnerin an die anderen Tochtergesellschaften erfolgen und nicht über die insolvente Muttergesellschaft, somit ist eine Liquidität während aufrechtem Insolvenzverfahren gesichert.

Derzeit befindet sich die Schuldnerin in Abstimmung mit der insolventen deutschen Muttergesellschaft in Gesprächen mit potenziellen Investoren. Es soll gleichzeitig zu einer umfassenden Restrukturierung in der Konzernstruktur kommen und der Produktionsstandort in Bad St. Leonhard soll aufrecht erhalten bleiben. Die Kärntner Produktionsstätte kann grundsätzlich kostendeckend und eigenständig geführt werden.

Forderungsanmeldungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden.

Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.

Rückfragenhinweis

AKV EUROPA

Alpenländischer Kreditorenverband

Geschäftsstelle Klagenfurt

Tel: 05 04 100 – 9000