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Reiter Haustechnik GmbH & Co KG

Insolvenzsache

Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gibt bekannt:

Die Reiter Haustechnik GmbH & Co KG meldet Insolvenz an

Restrukturierung und Sanierung beabsichtigt.

Passiva betragen rund EUR 5,5 Mio.

25 Dienstnehmer und 128 Gläubiger sind betroffen.

Die Gläubiger sollen 20 % binnen 2 Jahren erhalten. 

Die Reiter Haustechnik GmbH & Co KG mit Sitz in 8724 Spielberg, An der Ingering 37 hat einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim LG Leoben eingebracht. Dem Antrag folgend wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und  Herr Dr. Franz Hofer, RA, Wiener Straße 2, 9360 Friesach zum Insolvenzverwalter bestellt.

Unternehmensdaten

Das in der gegebenen Rechtsform seit dem Jahr 2015 bestehende Unternehmen beschäftigt zur Zeit 25 Dienstnehmer (davon 11 Angestellte, 13 Arbeiter und 1 Lehrling). Unternehmensgegenstand ist jener eines Installations- und Gebäudetechnikunternehmens und ist man insbesondere in den Bereichen Installation und Wartung von Heizungsanlagen, Sanitäranlagen, Lüftungsanlagen, Photovoltaikanlagen sowie Haus- und Regeltechnik tätig. Das Leistungsspektrum umfasst neben den ausführenden Tätigkeiten auch die (technische) Planung und Projektbegleitung. Rund 2/3tel des Umsatzes werden im B2B-Bereich generiert.

Persönlich haftende Gesellschafterin des Unternehmens ist die Reiter Haustechnik GmbH, wobei diese und somit auch das antragstellende Unternehmen vom selbstständig vertretungsbefugten  Geschäftsführer Manfred Reiter vertreten wird. Das antragstellende Unternehmen wird auch von Markus Gudenus als selbstständig vertretungsbefugter Prokurist vertreten.

Insolvenzursachen / Vermögenslage

Die eingereichten Jahresabschlüsse zeigen zwar bis ins Jahr 2022 grundsätzlich positive Ergebnisse, die aktuelle Situation lasse aber einen erheblichen Verlust für das letzte Geschäftsjahr erwarten. Dieser wird einerseits mit schlechter Zahlungsmoral diverser Kunden begründet, was zu Zahlungsausfällen in Höhe von rund EUR 300.000,00 geführt habe. Darüber hinaus sei es vermehrt zu (ungerechtfertigten) Mängeleinreden gekommen, womit nicht nur eine weitere Liquiditätsbelastung sondern auch eine kosten- und zeitintensive Betreibung der Ansprüche verbunden war. Der Liquiditätsspielraum des Unternehmens wurde weiters durch die Rückführung in der Vergangenheit erhaltener Covid-Überbrückungsfinanzierungen eingeengt und letztlich ist das Unternehmen auch seit Jänner 2024 nicht mehr in der HFU-Gesamtliste eingetragen.

Weiters wird ganz allgemein das zur Zeit schwierige Marktumfeld am Bausektor ins Treffen geführt, wobei es zur Verschiebung bzw. überhaupt zum Stop mehrerer Bauträgerprojekte gekommen sei, sodass im Unternehmen erhebliche Planungsunsicherheiten gegeben sind.

Die Verbindlichkeiten betragen laut dem vorgelegten Vermögensstatus rund EUR 5.548.000,00 (zu Buchwerten), wovon rund EUR 1.277.000,00 auf Bankverbindlichkeiten entfallen, Lieferanten schuldet man rund EUR 1,7 Mio., rund EUR 1,2 Mio. resultieren aus einer bestehenden Garantieversicherung, wobei deren Inanspruchnahme zu erwarten sein dürfte. Die restlichen Verbindlichkeiten entfallen auf Dienstnehmeransprüche, Steuer- und Abgabenrückstände und Sonstiges.

Die Aktiva setzt man zu Liquidationswerten mit rund EUR 1.038.000,00 an, wobei der wesentliche Aktivposten Forderungen aus Lieferungen und Leistung sind, welche jedoch infolge einer Zession an ein Kreditinstitut weitgehend abgetreten sein dürften. Die freien Aktiva werden mit lediglich rund EUR 368.000,00 beziffert.

Der Betriebsstandort wird aufgrund eines Mietvertrages genutzt.

Weitere Vorgangsweise

Das Unternehmen verweist in seinem Antrag und der vorgelegten Finanzplanrechnung auf zahlreiche laufende Projekte/Aufträge, sodass man von einer positiven Ertragslage in den kommenden Monaten ausgeht.

Zur nachhaltigen Sanierung des Unternehmens ist jedoch beabsichtigt wesentliche Reorganisationsmaßnahmen zu setzen:

Einerseits soll die Fokussierung auf das Kerngeschäft (Projektierung sowie Ausführung von Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen erfolgen, womit auch eine Umstellung des Geschäftsmodells und somit ein deutlicher Personalabbau verbunden sind. Laut Insolvenzantrag soll „der Großteil der Dienstnehmer im Rahmen des Sanierungsverfahrens abgebaut werden“. In Hinkunft will man bei Bedarf verstärkt Leihpersonal heranziehen.

Ganz allgemein wird auch die Kostenstruktur des Unternehmens in anderen Bereichen zu verschlanken sein.

Angestrebt wird der Abschluss eines Sanierungsplanes, wobei der Gläubigerschaft vorerst lediglich ein den gesetzlichen Mindesterfordernissen entsprechender Antrag vorgelegt wird:

Die Gläubiger erhalten binnen 2 Jahren eine Quote von 20 %.

Die Finanzierung soll insbesondere aus den Erlösen des Unternehmensfortbetriebs erfolgen. Nach erfolgter Sanierung sei geplant, dass dritte Personen Anteile an der Gesellschaft gegen Leistung von Einlagen in die Gesellschaft übernehmen.

Verfahrensdaten

Eröffnung:                                            06.03.2024

Anmeldefrist:                                       10.04.2024

Insolvenzverwalter:                            Dr. Franz Hofer, RA, Wiener Straße 2, 9360 Friesach

Berichts- und Prüfungstagsatzung: 24.04.2024, 11.40 Uhr

Sanierungsplantagsatzung:               29.05.2024, 11.00 Uhr

Forderungsanmeldungen können ab sofort über den AKV angemeldet werden.

Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.

Rückfragenhinweis

AKV EUROPA
Alpenländischer Kreditorenverband

Geschäftsstelle Graz
Tel: 05 04 100 – 8000
Mag. Wolfgang Schukle
Tel: 05 04 100-8000