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Quester Baustoffhandel GmbH
Insolvenzsache
Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gibt bekannt, dass über das Vermögen der Quester Baustoffhandel GmbH, FN 138752y ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien beantragt wurde.
Eine entsprechende Verfahrenseröffnung vom zuständigen Handelsgericht Wien, sowie die Bestellung eines Insolvenzverwalter ist noch abzuwarten.
Unternehmensdaten
Bei der Antragstellerin handelt es sich um ein österreichisches Traditionsunternehmen, welches im Jahr 1932 gegründet wurde und im Bereich Baustoffhandel tätig ist. Im Kundenkreis befinden sich nicht nur (Bau-)Unternehmen, sondern auch Privatkunden.
Das schuldnerische Unternehmen befindet sich im 100%igen Eigentum der Quester Holding GmbH.
Filialen: 15 derzeit noch offene Standorte sowie 1 Zentrale
Betroffene Dienstnehmer: 314 (Löhne und Gehälter seit Oktober 2025 nicht ausbezahlt)
Insolvenzursachen
Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird laut eigenen Angaben im Eröffnungsantrag zusammengefasst mit der derzeitigen angespannten wirtschaftlichen Situation in der Baubranche und den daraus resultierenden Schwierigkeiten gesehen. Bereits seit 2022 kam es durch die Krise der Bau- und Immobilienbranche zu einem Umsatzrückgang, auf den von Seiten des schuldnerischen Unternehmens bereits mit Personalabbau und Filialschließungen reagiert wurde.
Die bisherigen außergerichtlichen Sanierungsbemühungen sind laut eigenen Angaben gescheitert, sodass das Unternehmen nunmehr den Insolvenzeröffnungsantrag stellen musste.
Vermögenslage
Nach eigenen Angaben sind vom gegenständlichen Insolvenzverfahren 1.200 Gläubiger betroffen.
Das Unternehmen geht davon aus, dass im Zuge des beantragten Sanierungsverfahren unbesicherte Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 48,3 Mio. zu berücksichtigen sind.
Diese würden sich durch Schadenersatz und Beendigungsansprüche auf 55,8 Mio. EUR erhöhen, sollte es zu einem Konkurs und Liquidation des Unternehmens kommen.
Während auf Lieferantenverbindlichkeiten circa 3 Mio. EUR. entfallen, sollen hingegen keine Bankverbindlichkeiten im Unternehmen bestehen.
Diesen Verbindlichkeiten sollen Aktivwerte in Höhe von EUR 13,2 Mio. bei Fortführung desUnternehmens gegenüberstehen.
Bei Liquidation werden diese Aktiva mit nur EUR 7,5 Mio. geschätzt.
Insbesondere sind die Handelswaren vorrätig, wobei hier teilweise Eigentumsvorbehalte der Lieferanten zu berücksichtigen sind. Weiters sollen offene Forderungen in Höhe von EUR 8,6 Mio. bestehen. Darüber hinaus ist die Schuldnerin Eigentümer einer Liegenschaft in Donaustadt, die nach eigenen Angaben unbelastet ist und der sich eine Lagerhalle mit Büro und Verlaufsräume befinden.
Es wird nunmehr im Rahmen des Insolvenzverfahrens das vorhandene Vermögen inventarisiert und geschätzt. Erst nach diesen Ermittlungen wird eine Stellungnahme zu den Befriedigungsaussichten der Gläubiger möglich sein.
Weitere Vorgangsweise
Das Unternehmen soll fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden. Dieser sieht eine Quote von 20 % zahlbar binnen 2 Jahren vor.
Die zur Erfüllung der Quote nötigen finanziellen Mittel sollen aus Erträgen der Unternehmensfortführung aufgebracht werden. Weiter wird der Einstieg eines Investors angestrebt.
Zur Realisierung und Finanzierung dieses Sanierungsplanangebotes wird eine Rückstehungserklärung des früheren Eigentümers über dessen Forderungen in Hohe von EUR 27 Mio. verhandelt.
Es wurden bereits diverse Reorganisationsmaßnahmen (u.a. Personalabbau, Schließung von unrentablen Standorten) eingeleitet, welche den Fortbetrieb sowie die Sanierung letztlich gewährleisten sollen. Es wird nunmehr auch zu prüfen sein ob es zu Teilbetriebschließungen kommen muss.
Die Realisierbarkeit des Sanierungsplans wird vom Alpenländischen Kreditorenverband nunmehr eingehend geprüft. Auch ist der Frage nachzugehen, ob, bzw. in welcher Form dieser Zahlungsvorschlag, der lediglich den gesetzlichen Mindesterfordernissen entspricht, verbessert werden kann.
Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.
Rückfragenhinweis
AKV EUROPA
Alpenländischer Kreditorenverband
Geschäftsstelle Wien, NÖ, Burgenland
Tel: 05 04 100 – 1380

