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Julius Stiglechner Tankstellen GmbH & Julius Stiglechner GmbH
Insolvenzsache
Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) gibt bekannt, dass die Julius Stiglechner Tankstellen GmbH (FN FN240302 k) und die Julius Stiglechner GmbH (FN 145695 h) ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann und deshalb einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beim zuständigen Landesgericht in Linz eingebracht hat. Der AKV Europa erwartet, dass das Verfahren in Kürze eröffnet wird.
Über die wesentlichen Verfahrensdaten werden wir Sie in einem gesonderten Schreiben informieren.
Unternehmensdaten
Die Stiglechner-Gruppe gehört zu den traditionsreichsten privaten Mineralölunternehmen Österreichs. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1923, als das Unternehmen zunächst mit Kardöl, Benzol, Baumaterial, Holz und Kohle handelte. Was damals als regionales Handelsgeschäft entstand, hat sich im Laufe eines Jahrhunderts zu einer der bedeutendsten österreichischen Mineralölhandelsgruppen entwickelt. Heute betreibt die Gruppe ein Netz von 85 Tankstellen im gesamten Bundesgebiet und beschäftigt rund 507 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Zentrum der Unternehmensstruktur steht die Julius Stiglechner GmbH. Sie fungiert als Muttergesellschaft und wird von der Stiglechner Beteiligungs GmbH sowie Mag. Julius Stiglechner gehalten. Unter ihrem Dach arbeiten mehrere Tochtergesellschaften, die gemeinsam die Stiglechner-Gruppe formen und ihren operativen wie strategischen Rahmen bilden. Zu diesen Gesellschaften zählen die Stiglechner Tankstellen GmbH, die IQ-Card Vertriebs GmbH, die Petro IT-Service GmbH, die Petro-Logistik GmbH sowie die Stiglechner GmbH und die Stiglechner & Burgstaller GmbH.
Eine zentrale Rolle innerhalb der Gruppe nimmt die Stiglechner Tankstellen GmbH ein. Sie wurde 2003 gegründet und ist für den operativen Betrieb des Tankstellennetzes verantwortlich. Neben den eigenen Standorten versorgt sie auch externe Eigentankstellen.
Der Großteil der betrieblich genutzten Liegenschaften steht im Eigentum der Julius Stiglechner GmbH. Die operative Nutzung dieser Standorte liegt wiederum überwiegend bei der Stiglechner Tankstellen GmbH.
Insolvenzursachen
Die Insolvenz ist laut den Eigenanträgen vor allem auf sinkende Margen im Treibstoffverkauf infolge der Ölpreisentwicklung seit dem Ukraine-Krieg sowie auf stark gestiegene Finanzierungskosten durch den Zinsanstieg zurückzuführen. Nach Verlusten ab 2023 wurde 2024 ein Restrukturierungsprozess gestartet, der auch einen Investorenprozess vorsah. Ein Übernahmeangebot eines strategischen Investors scheiterte Ende 2025, da keine Einigung mit den Banken über Forderungsverzichte erzielt wurde. Daraufhin kündigten die Banken die Vereinbarung und stellten sämtliche Kredite fällig, was zur Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung führte.
Im Eigenantrag wird angegeben, dass die Passiva der Julius Stiglechner GmbH zum Stichtag rund EUR 166 Mio. betragen. Davon entfallen etwa EUR 46 Mio. auf Gläubiger mit Ab- und Aussonderungsrechten; insgesamt sind 106 Gläubiger betroffen.
Für die Stiglechner Tankstellen GmbH werden die Passiva mit rund EUR 22 Mio. beziffert. Hierbei sind 174 Gläubiger betroffen.
Weitere Vorgangsweise
Beantragt wurde folgender Sanierungsplan:
Den Insolvenzgläubigern wird gemäß § 167 IO eine Quote von 20 % angeboten. Die Zahlung hat innerhalb der gesetzlichen Höchstfrist von 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplans zu erfolgen, jedoch nicht vor Rechtskraft der Bestätigung und Aufhebung des Insolvenzverfahren.
Bei der gegenwärtig angebotenen Quote handelt es sich um das gesetzliche Mindesterfordernis für ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.
Bei Veröffentlichung wird um Quellenangabe gebeten.
Rückfragenhinweis
AKV EUROPA
Alpenländischer Kreditorenverband
Geschäftsstelle Wien, NÖ, Burgenland
Tel: 05 04 100 – 1380

